"Karl Salomon: Linientreu von West nach Ost. Vom 'Roten Steuermann' in Bremerhaven zum Staatssekretär in der DDR" Stadtarchiv Bremerhaven, Dezember 2018 ISBN 978-3-923851-30-0, 268 Seiten, 22,90 €
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Von Dessau aus auf "Große Fahrt" - Krieg und Revolution: U-Booteinsatz im Mittelmeer - Matrosenrat in Kiel - „Roter
Steuermann" in Bremerhaven - Haft und Verfolgung im
Nationalsozialismus - Todesmarsch und Befreiung: „Ich bleibe hier, im Osten Deutschlands!“ - Aufbauarbeit in
Berlin, in der Gewerkschaft, in der Verwaltung - Sprengstoffanschläge und Schiffssabotage / Verbindungen
zu Ernst Wollweber - Von der Leitung der Wasserstraßendirektion
Schwerin zum Staatssekretär und Stellvertreter
des Ministers für das Verkehrswesen - Rentner "im Dienste der Partei"
und beflissener Mitarbeiter des MfS - Die letzten Jahre als IM.
Das Buchprojekt verfolgt den Weg des überzeugten Kommunisten Karl Salomon. Salomon hat
von 1919 bis 1945 in Bremerhaven gelebt und gearbeitet, war hier
politisch
tätig, war bekannt als "Roter Steuermann", verbrachte in der Zeit des Nationalsozialismus fast 10 Jahre in
Haft. Nach seiner Befreiung aus dem KZ Sachsenhausen blieb er im Osten
Deutschlands und stellte sich dem Aufbau der DDR zur Verfügung. Sein
Aufgabengebiet war die Reorganisation der Schiffahrt und der
Aufbau der Hafenwirtschaft.
Er war in vielen Funktionen tätig, bis 1958 sogar als Staatssekretär.
Sein
Aufstieg und sein Fall ist verbunden mit dem Leben und dem Wirken seines
Freundes, Genossen und Vorgesetzten Ernst Wollweber. Es zeigen sich Grauzonen, es stellen sich Fragen.Der spätere Minister für Staatssicherheit Wollweber war in den Jahren vor 1945 für zahlreiche Schiffsattentate verantwortlich und
soll diese Sabotageaktionen Ende der 40er Jahre und zu Beginn des Koreas
Krieges fortgesetzt haben. Als vermutete Handlungsorte werden wieder Häfen an
der Nord- und Ostseeküste, auch Bremerhaven, angeben. In wieweit war Karl Salomon davon betroffen?
Von West nach Ost: Welche Verbindungen zwischen
Bremerhaven und der Ostsee, zwischen der alten Bundesrepublik und der DDR
blieben aktiv? Wie wurden sie genutzt?
Was für eine persönliche
Disposition steht hinter dieser Biographie eines "linientreuen
Parteigenossen", der schwere Haft und lebensbedrohende Repression erlebt
hat und der dann selbst bereit war, "äußerste Härte" zur Durchsetzung
seiner politischen Vorstellungen zu akzeptieren und auch zu praktizieren?
Buchvorstellungen:
15.05.2017: Institut für Geschichte der TU Dresden 05.12.2018: Stadtarchiv Bremerhaven 07.07.2019: Gedenkstätte "Todesmarsch im Belower Wald" , Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, 14:00 Uhr 03.09.2019: Literatur und Politik, Bremerhaven 04.09.2019: Leselust, Beverstedt